"In Diapason sind Gefühl und Geist nicht getrennt
voneinander. Hier verschmelzen Mathematik, Meditation, Religiosität und
ästhetischer Genuss in einem intellektuellen Experiment, das auch sinnlich
erfahrbar ist. Diese musikalische Rauminterpretation ist von ungewöhnlich
hoher Klangqualität, differenziert, nicht jedoch klinisch; meditativ,
keinesfalls aber kitschig." (Amazon)
"Ungewöhnlich kluge Klänge. Überaus schöne Bilder.
Hervorragende Aufnahmetechnik. Ein poetischer Filmessay, der die
Langsamkeit zum Prinzip macht und bei allem assoziativen Reichtum
verständlich bleibt, weil er die Sinne erreicht. Ein ruhiger Bilderstrom,
der neben und mit der Musik fließt, aber nicht bloße Illustration
darstellt, sondern eigenständig daherkommt. Langsam wächst die Erkenntnis
dessen, was man hört und sieht: Und alles ist Zahl und stimmt zusammen."
(Jürgen Jonas, Schwäbisches Tagblatt)
"Weitausholend beginnt der Klang den ganzen Raum
zu füllen, und während Christoph Haas seinem Instrument weitere Töne
entlockt, bleibt der Nachklang der vorangegangenen Töne fast in
unveränderter Stärke im Raum stehen, um sich mit den nachfolgenden zu
verbinden. Der Zuhörer erschaudert unter der fast greifbaren Präsenz der
Töne. Die Aufnahme beeindruckt durch die Virtuosität von Christoph Haas
und die unglaubliche Dichte des Klangbildes. Selten habe ich eine Aufnahme
gehört, in dem die Instrumente so plastisch, so nuancenreich eingefangen
wurden." (Klassik.com)
"Eine traumhafte DVD, geprägt von virtuosem
Percussionspiel und dem Gefühl für Raum, Zeit und Klang in Perfektion.
Großartiger Raumklang und exzellente Bildregie: Ein Traum in Percussion
und Film, der seinesgleichen sucht." (Drums & Percussion")
"In zwölf Stationen durchmisst der Stuttgarter
Percussions-Virtuose die klanglich-räumlichen Dimensionen des
außergewöhnlichen Aufnahmeorts: Die Chiesa Rotonda von San Bernardino
(Graubünden) bildet in ihrem architektonischen Ebenmaß die Grundlage für
die sorgfältig ausgehörten, bei aller Kontemplation nie einlullenden
rhythmischen Meditationen. Die von der Tontechnik vorbildlich
festgehaltene Kirchenakustik durchtönt die schönen Naturaufnahmen wie ein
magisches Kontinuum. Für stille Wintertage." (Dr. Juan Martin Koch,
Neue Musikzeitung)
Klingende Architektur: "Soundscapes"
Den Beziehungen zwischen Musik und Raum spürt Christoph Haas in
"Diapason " nach. In einer akustisch wie architektonisch außergewöhnlichen
Kirche realisierte er ein audiovisuelles Raum-Klang-Projekt, das
harmonikale Proportionen eines Kirchenraumes transformiert in Klänge und
Rhythmen: Architektur wird in Musik übersetzt.
Christoph Haas und Tonmeister Gert Puchelt bezogen bewusst die
Möglichkeiten des surround sound in die Konzeption der Aufnahmen ein. Hoch
auflösende 24 bit-Technologie vermittelt eine "atemberaubende
Raumklang-Erfahrung" (Bernd Heiden).
"Dieselben Zahlen, bei denen der Zusammenklang der Stimmen für die
Menschen als etwas äußerst Liebliches erscheint, sind auch diejenigen,
welche die Augen und die Seele mit wunderbarer Freude erfüllen,"
bemerkt der Renaissance-Architekt Leonbattista Alberti.
Was Musik für die Zeit, ist Architektur für den Raum.
In der Chiesa Rotonda di
San Bernardino/Graubünden wurde der für dieses Projekt ideale Raum
gefunden: Eine Kirche, gestaltet in der Nachfolge griechisch-römischer
Rundtempel, inspiriert von Palladio's Rundbauten. Architektonisch
bemerkenswert die Fülle ganzzahliger - und damit musikalischer -
Maßverhältnisse. Der Kirchenraum wirkt als großer Resonanzraum, den Klang
vielfach verstärkend in Volumen und Dauer. Der akustische Raum weitet sich
ins schier Unendliche, den architektonischen Raum überscheitend. Dieser
Raum verlangt nach einer asketischen Musik; nach einer Musik, die sich
Zeit lässt, die den Klängen Zeit gibt, sich zu entfalten und zu
verklingen. Raum und
Musik
Der Raum ist der grundlegende Mitspieler der Musik. Er bestimmt das
Tempo und die musikalische Textur. Erst der Klang gibt dem Raum eine Zeit.
Christoph Haas musiziert mit dem Raum. "Diapason" ist Musik für diesen
Raum, komponiert an der Nahtstelle zwischen Morgenland und Abendland,
realisiert mit einem obertonreichen Instrumentarium (Tambura, Gong,
Rahmentrommeln, Röhrenglocken u.a.).
"In der Reduktion der Mittel begegnen sich Mittelalter und Jetztzeit -
Christoph Haas gelingt eine Durchdringung der Geisteshaltungen und
Stilwelten. Er bezieht sich auf die Tradition der abendländischen Sakralen
Musik, bearbeitet mittelalterliche Gesänge und Choräle. Seine Kreativität
schlägt Brücken zwischen den Kulturen des Orients und des Okzidents,
zwischen Neuer Musik und der des Mittelalters - faszinierend und
außergewöhnlich. Meditativ-magische Horizonte tun sich auf."
(Ulmer
Zeitung)
Die ruhigen Bildsequenzen des Videos illustrieren nicht die Musik. Die
Bilder kreisen um das zentrale Symbol des Kreises, zeigen Steine, Wasser,
Wolken, Gräser, meditieren über Gestaltungsformen der Architektur und der
Natur. So entsteht eine zweite, reflektierende und assoziativ
kommentierende Ebene, in der die
Aufmerksamkeit fokussiert wird.
"In einem idealen Raum gestaltet Christoph Haas eine Klangwelt voll
innovativer Kraft. Der visionär agierende Percussionist verschmilzt antike
Musiktheorie und Strukturelemente mittelalterlicher Choräle zu einem
Klangereignis. Eine Verführung zum Hinhören."
DVD Video/Audio Surround 5.1, super jewel box, illustriertes booklet
deutsch/englisch/italienisch
Bestellung:
Die DVD wurde auf dem Label "animato" (Bauer Studios Ludwigsburg)
veröffentlicht. Sie ist im Fachhandel und direkt bei Christoph Haas
erhältlich.
Bestellformular für CDs
(pdf)
Bestellformular für CDs (*.doc) zum
Ausfüllen am PC |
Wenn Mathematik Musik wird
Bevor Christoph Haas seinen Proberaum in Stuttgart-Zuffenhausen bezog,
hatten dort die Zeugen Jehovas die Miete bezahlt. Statt religiöser
Losungen empfängt den Besucher nun ein Zitat von John Cage am Eingang: "I
welcome whatever happens next" - gleichsam als Motto des improvisierenden
Musikers, wie Haas anmerkt. Der Blick aus dem Fenster fällt auf
Obstbäume, es ist sehr, sehr ruhig, denn der Raum ist perfekt
schallisoliert, auch das große Sammelsurium unterschiedlichster
Perkussionsinstrumente schweigt. Noch. Haas schenkt Tee ein. Klare, wache
Augen, helles Lachen, drahtiger Körper, das Haar kurz geschoren, wirkt er
so, wie man sich einen Asketen vorstellen könnte. Dabei ist er das
mitnichten, was die Musik betrifft. Der Pfarrerssohn und ehemalige
Hymnus-Chorknabe verfiel in jungen Jahren Jimi Hendrix, Mitch Mitchell
und Ginger Baker, entdeckte Ende der 60er Miles Davis, gründete "eine Art
Intellektuellen-Punk-Gruppe" und bereiste später Afrika, Indien und
Südamerika auf der Suche nach Inspiration für sein Perkussionsspiel. Dabei
richtete sich sein Augenmerk nach den opulenten 60er und 70er Jahren mehr
und mehr auf das minimalistische, archaische, serielle und sakrale Moment
der Musik. Seine jüngste DVD "Diapason" zeugt von dieser Hinwendung.
Sirenenhaft lockend irren da Obertonmelodien durch weite Hallräume, als
suchten sie einander, fänden sich für einen kurzen Moment, um sich wieder
zu verlieren. Rahmentrommeln setzen ein, der Klang eines Gongs zerfließt
in weichen, scheinbar endlosen Wellen, als assoziative visuelle Ebene
zeigt Haas lange, ruhige Aufnahmen von Wasser, Pflanzen, sakraler
Architektur.
Neben Haas und seiner Frau Stephanie ist auf "Diapason" der wohl am
meisten unterschätzte Musiker zu hören: der Raum, heimlicher Herrscher
über Klangfarbe, Klangdichte, Klangdauer. Haas wählte dafür die Kirche
San Bernardino in Graubünden aus, vermaß und berechnete deren
Raumproportionen auf Grundlage der Formeln des Pythagoras, übersetzte die
Architektur in Tonfolgen. Diese musikalische Rauminterpretation ist von
ungewöhnlich hoher Klangqualität, differenziert, nicht jedoch klinisch,
meditativ, keinesfalls aber kitschig.
"Alles ist Zahl", schrieb Pythagoras. Auch in "Diapason" sind Gefühl und
Geist nicht getrennt voneinander zu denken. Hier verschmelzen Mathematik,
Meditation, Religiosität und ästhetischer Genuss in einem intellektuellen
Experiment, das auch sinnlich erfahrbar ist. Eine mathematische Aufgabe
ohne Lösung also, eine weitere Reise, diesmal jedoch eine, die wie die
Schriften Jacques Derridas kein festes Ziel, kein Zentrum haben. Und
Reisen mit offenem Ende - sind sie nicht oft die lohnendsten?
(Jörg
Scheller, Stuttgarter Nachrichten)
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